Heute (19.10.07) erscheint das neue Mixtape des Heidelberger Mc’s Animus. Darauf ist unter andern auch der 23 Jährige, Mainzer Produzent M!ind!Z vertreten. Dieser ist bei No-Peanuts Publishing, neben u.A Biztram, Big Flexx und Kick unter Vertrag, Für mich war das Grund genug ihn zu Interviewen.
Also als erstes würde ich sagen, stell dich mal vor, für all die Leute die dich noch nicht kennen.
MindZ:
Mein Künstlername ist MindZ, ich bin 23 Jahre alt und wohne in Unterfranken
(lacht). Ich mache ca. seit dem Jahr 2000 Sachen, die man als Musik
bezeichnen kann und seit 2005 hört sich das Ganze auch mehr oder
weniger vernünftig an. Im Februar 2007 erschien der erste Song auf
einen Beat von mir: Prinz Pi – Das Mädchen vom Werbeplakat.
Wie kam es zu dem Kontakt mit Pi und mit dem damit verbundenen Signing bei No-Peanuts Publishing?
MindZ:
Ich habe ihm auf dem splash! Festival 2006 eine Beat CD mitgegeben, auf der
allerdings nichts für ihn dabei war. Später habe ich mich dann via
Internet bei ihm gemeldet und ihm neue Sachen gezeigt. Da war auch der
„Stella“-Beat dabei. Später haben sie mich gefragt, ob ich Interesse an
einem Verlagsdeal hätte. Als ich mich dann bei einem Konzert in
Würzburg wieder mit den No Peanuts Jungs getroffen habe, konnte ich
ihnen auch eine Art „Bewerbung“ abgeben und daraufhin haben sie
angerufen und mich aufgenommen.
Welches Ziel setzt du dir persönlich mit deiner Musik?
MindZ:
Backspin, JUICE, Echo, Comet, EMA, … Eins davon habe ich schon erreicht
(lacht). Ich will gute Musik machen, die auch in den Ohren hängen
bleibt. Und wenn ich das auf einer Ebene machen kann, auf der man
relativ viele Leute erreichen kann, ist das sehr gut.
Welche Produzenten findest du, neben dir noch empfehlenswert?
MindZ:
Das ist eine sehr gemeine Frage, finde ich. Weil ich mit Sicherheit jemanden
vergessen werde. Empfehlenswert sind mit Sicherheit Leute wie Biztram,
Monroe, PhreQuincy, Shuko, Tai Jason und was halt so angesagt ist. Aber
ich feiere auch meine Kollegen bei No Peanuts Publishing. Benz aus dem
Buckwheats Camp ist ein sehr guter Junge. Es gibt wie gesagt einen
Haufen genialer Producer in Deutschland.
Wo siehst du dich in den nächsten fünf Jahren?
MindZ:
Wenn mir das einer voraussagen kann, erfahrt ihr es im nächsten
Interview… Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung. Momentan bin ich mit
meiner Situation schon zufrieden. Allerdings wächst der Hunger schon
wieder… (lacht)
Hat sich, seit deinen ersten Zusammenarbeiten mit „guten“ oder „bekannten“ Rappern deine Auffassung von Rap an sich verändert?
MindZ:
Naja, als jahrelanger Rapfan ist es natürlich sehr interessant, auch
hinter den Kulissen zu „wirken“ (lacht). Oder auch bei gewissen
Konzerten Backstage dabei zu sein usw., das ist alles sehr interessant.
In Sachen Beats bist du ja recht Facettenreich, in welche Richtung machst du am liebsten Beats?
MindZ:
Das ist echt ganz unterschiedlich… Aber meistens steckt im Endeffekt
was Melodisches in den Beats. Also auf Melodie lege ich schon sehr viel
Wert.
Ob das jetzt etwas Melancholisches oder was zum Abgehen ist…
Was ist eigentlich deine Inspiration? Wenn man einfach mal auf den Beat
von das Mädchen vom Werbeplakat achtet, der wohl der meist gehörte sein
dürfte, merkt man dass er eher majestetisch klingt, außerdem nicht nach
Synthesizer, sondern musikalisch klingt? Machst du die Dinger einfach
aus dem Bauch raus? Oder irgendwas, was du zuvor erlebt oder gesehen
hast?
MindZ:
Meine Freundin ist meine Muse und gleichzeitig härteste Kritikerin. Es kommt
sehr oft vor, dass ich ihr einen neuen Beat zeige und den total feiere
und sie sagt mir dann, dass er Kategorie „gut“ oder „scheiße“ ist. Sie
ordnet das immer in 3 Kategorien. Ab und zu ist auch mal einer mit
„sehr gut“ dabei (lacht).
Grundsätzlich mache ich die Sachen spontan, wobei die Stimmung immer
eine Rolle spielt. Ich glaube aber auch, dass man Erlebnisse unbewusst
in die Musik verarbeitet. Also ich setze mich nicht hin, denke an etwas
und stelle mir dann vor, wie eine Melodie dazu klingen könnte. Aber die
eigene Stimmung macht da schon viel aus. Besonders viel Spaß macht es,
wenn mein Freund Psycho mit seinen Gitarren da ist. Da kann man spontan
sehr gute Sachen aufbauen.
Mit wem hast du am liebsten zusammen gearbeitet, bzw mit wem willst du gerne mal zusammenarbeiten?
MindZ:
Die 2. gemeine Frage. Bisher habe ich mit allen sehr gute Erfahrungen
gemacht. Mit wem ich zusammenarbeiten möchte, will ich jetzt gar nicht
so aufzählen, aber es gibt sehr viele Rapper, die da auf meiner Liste
stehen (lacht). Ich würde aber gerne auch mal in andere Richtungen
gehen. Also es muss nicht zwingend Rap sein.
Viele Deutschrapper und auch Produzenten hören meistens in ihrer Freizeit kein Deutschrap… wie ist das bei dir?
MindZ:
Ich höre eigentlich fast nur deutschen Rap. Ich zähle sogar zu den Leuten, die
kaum Ami-Sachen hören. Ansonsten höre ich aber alles Mögliche… sogar
Musicals (lacht). Ich bin ein großer Musical Fan.
Wie stehst du zur deutschen Szene? Ich meine viele sagen Rap sei tot,
ich persönlich halte ihn für so Facettenreich, interessant und
ausgewogen wie nie zuvor… Was ist deine Meinung?
MindZ:
Hip Hop ist präsent ohne Ende. Viele Leute haben schon ganz richtig gesagt, dass
man Hip Hop heutzutage hinterhergeworfen bekommt.
Hip Hop ist auf keinen Fall tot. Viele Grundfaktoren der Kultur sind
nicht mehr ganz so ausgeprägt wie früher. Ältere Heads empfinden ihre
Ansichten von Hip Hop vielleicht als ausgestorben. Aber diese Kultur
hat sich einfach weiterentwickelt und viele verschiedene Facetten an
den Tag gebracht. Ob sich diese Entwicklung positiv oder negativ für
Hip Hop ausgewirkt hat, ist Sache des indivduellen Empfindens.
Ich persönlich finde, dass alleine 2007 sehr viele gute Sachen rauskamen.
Deine persönliche Top fünf der deutschen Rapper?
MindZ:
Nummer 3! (lacht) Auch sehr gemein. Ich sag einfach mal, was ich momentan höre…
Pi, Geeno, Separate, Kollegah, K.I.Z., Animus, Mike Crush … Aber das
variiert immer stark. Ich höre auch die alten MB1000 Sachen… also
eine generelle Top 5 der Rapper kann ich gar nicht aufstellen. Könnte
ich schon, aber nicht in der Öffentlichkeit (lacht)
Noch was, was du allen „Newcomer-Producern“ und Hobby Producern mit auf den Weg geben möchtest?
MindZ:Als ich noch
rein „Hobby“-mäßig unterwegs war, habe ich ein Interview von Rob Easy
gelesen, in dem er sagte, dass man immer an das glauben muss, was man
erreichen will.
Das habe ich mir sehr zu Herzen genommen und auch sehr penetrant an Kontakten und Promo gearbeitet.
Und noch etwas: Teures Equipment ist absolut keine Voraussetzung für gute Musik.
Man braucht gute Ideen und muss mit dem Herz dabei sein. Ein wenig
Ahnung von gutem Klang und vom Songaufbau gehört natürlich auch dazu.
Ansonsten noch irgendwelche letzten Worte für die Rapdaweb Community?
MindZ:Ob ihr Rapper oder Producer seid, glaubt einfach an das, was ihr macht und habt vor allem Spaß dabei.
Kauft und hört, was euch gefällt. Empfehlen kann ich da momentan
natürlich „Der Kugel Schreiber Teil 2“ von Animus, weil ich da mit
einem Beat vertreten bin (lacht)
Und besucht auch gerne meine MySpace-Seite (lacht)
myspace.com/mindzbeats
und die gemeinsame Seite von Psycho und mir
Dann bedanke ich mich recht herzlich für das gute Interview und wünsche dir alles Gute und viel Erfolg für die Zukunft.
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